a.sy

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DAS WANDERN LIEGT IN DER NATUR DES MENSCHEN UND WER WANDERT KOMMT DER NATUR NÄHER!

Am liebsten wanderte ich mit Zelt und über lange Strecken durch die großen Wildnisse Nordamerikas und die leider eher kleineren Naturräume Europas. Der für mich passende Weg, durch zunehmenden Abstand vom zivilisierten Alltag, das Naturerlebnis entsprechend zu intensivieren. Zeiten und Möglichkeiten ändern sich und mit den Jahren wurde der Trekkingrucksack subjektiv immer schwerer. Auf der Suche nach alternativen, d.h. altersgerechten Wandermöglichkeiten wurden meine Frau und ich in Andalusien fündig. Seitdem erschloß sich uns während der Überwinterungen an der Costa del Sol ein ganzes Netzwerk großartiger Wanderrouten, bestehend aus hunderten von (meist) Tageswanderungen. Und die Sommermonate? Die waren reserviert für "zivilisierte" Fernwanderungen mit leichtem Gepäck durch Deutschland und seine Nachbarländer.

Inzwischen neigt sich meine persönliche Wandersaison dem Ende entgegen. Nicht nur ein guter Zeitpunkt ans Bilanzieren zu denken, sondern dabei auch eine repräsentive Auswahl einiger Wanderungen zwischen El Chorro und Sierra Nevada aus der Sicht von und für die älteren Mitglieder der deutschen Gemeinde Andalusiens zusammenzustellen. Es heißt ja, die Deutschen seien ein Volk von Wanderern (na ja!?). Schauen wir mal. Übrigens, die eine oder andere Fernwanderung durch Deutschland hat inzwischen ebenfalls seinen Weg in diese Sammlung gefunden. Aber das nur am Rande und weil es Spaß gemacht hat.

Was braucht man in den Bergen Andalusiens zum Wandern? Nicht viel: Vor allem feste Schuhe, Stöcke und Wasser. Dann eine topographische Karte (1:25000) des Wandergebiets (nie ohne Karte losziehen (!), Karten gibt es im Buchladen in der C/Infante in Torre del Mar). Überhaupt Karten! Sie sind nicht nur im Gelänge unabdingbar, sondern ihr Studium ist auch der schönste und inspirierendste Teil einer Wandervorbereitung. Sylvain Tesson brachte es auf den Punkt: "Eine Landkarte ist der Passierschein für unsere Träume". Ein Navi benutze ich nicht. Und was sonst noch wichtig sein könnte, sind Dinge wie Erste Hilfe, Messer, Sonnenschutz usw..

Dann noch die Standardempfehlung, die man überall vorgebetet bekommt: Nie allein in die Berge gehen. Das ist prinzipiell richtig und ich will es nicht weiter vertiefen - auch weil ich ebenso prinzipiell fast nur allein Wandern gehe. Aber man muß sich über mögliche Konsequenzen im Klaren sein. Zur persönlichen Sicherheit und zur Beruhigung meiner Familie benutze ich deshalb seit Jahren einen GPS-Tracker mit SOS-Notfunktion (in den Bergen gibt es kein Handynetz). Ich weiß nicht ob es im Ernstfall so fuktioniert wie erhofft, denn der Fall des Falles trat noch nie ein. Immerhin, der Satelliten-Tracker funktioniert und sorgt nach der Wanderung manchmal für das erbauliche Vergnügen, im Nachhinein überprüfen zu können, wie und warum ich vom Weg abgekommen bin. Im Übrigen der Hinweis: Für Rettungseinsätze ist die Guardia Civil zuständig (Tel.: 112). Nur, nachts in unwegsamem Gelände sind ihre Möglichkeiten begrenzt, wirklich sehr begrenzt. Das haben schon verschiedene Wanderer leidvoll erfahren müssen. Sogar eine ganze Schulklasse in Not war schon gezwungen, in der engen Chillar-Schlucht zu übernachten. Also, deshalb ist es besonders im Winter sehr ratsam, die nur kurze Tageslichtlänge sorgfältig zu berücksichtigen.

Abschließend noch eine Anmerkung zur Fitness. Ich persönlich bin der Meinung, daß Wandern weniger ein Sport sondern mehr ein Naturerlebnis ist, also das gewohnte "Weiter - Höher - Schneller" keine guten Maßstäbe sind. Und trotzdem, eine gewisse Fitness ist schon vonnöten, um alle die versteckten und besonderen Orte zu erreichen, die der normalen Couchpotato verschlossen bleiben. Folglich: "Der Wunsch ist zwar der Vater der Aktion - jedoch das Können die Mutter des Erfolgs".

Caleta de Velez, Win